// Modul 2 FÜR SCHULEN

So begegnen wir uns – Zwischen Beziehung, Kommunikation und digitalem Miteinander

Aus Ich wird Wir – Teamgefühl stärken
Ein gutes Miteinander braucht mehr als bloßes Zusammensitzen im selben Raum. Im Schulalltag entstehen schnell Gruppendynamiken, die das Klassenklima belasten: Sitzordnungen fördern Cliquenbildung, leise Kinder werden überhört, impulsive Schüler:innen geraten immer wieder in Streit. Oft sind es scheinbar kleine Dinge – aber sie prägen das soziale Gefüge und beeinflussen das Lernklima nachhaltig. In diesem Workshop geht es nicht um Theorie, sondern um gemeinsames Erleben und aktives Miteinander. Durch praxisnahe Aufgaben erfahren die Teilnehmenden, was echte Zusammenarbeit ausmacht: Vertrauen, Rücksichtnahme und die Bereitschaft, sich auf andere einzulassen. Ziele des Workshops: Soziale Wahrnehmung und Empathie stärken, Konstruktive Kommunikation fördern, Teamgeist und Zusammenhalt in der Klasse aufbauen, Leisen Stimmen Raum geben und dominante Dynamiken reflektieren. Ob bei stillen Teamaufgaben, kooperativen Bewegungsformaten oder Diskussionen im Sitzkreis – im Mittelpunkt steht immer: Jede:r hat etwas beizutragen. Und jede Stimme zählt.

Schulstufe: 1.–10. Schulstufe Format: Workshop Einheiten: ab 4
Verstehen statt verletzen – Kommunikation, die verbindet
Missverständnisse, genervte Reaktionen, verletzende Worte – viele Konflikte in der Schule entstehen nicht aus bösem Willen, sondern weil Kommunikation schiefgeht. Kinder und Jugendliche sagen oft, was sie denken – aber nicht immer, was sie fühlen. Und häufig fehlt das sprachliche Werkzeug, um schwierige Situationen klar und respektvoll zu lösen. Dieser Workshop zeigt: Kommunikation kann auch anders – verbindend, wertschätzend und klar. Gemeinsam mit den Teilnehmenden gehen wir der Wirkung von Sprache auf den Grund: Wie verändert sich Kritik, wenn sie wertschätzend formuliert ist? Und wie lässt sich etwas Störendes ansprechen, ohne die Beziehung zu belasten? Es geht darum, zu erkennen, wie Sprache wirkt – und wie man sich klar ausdrücken kann, ohne zu verletzen. Durch praxisnahe Übungen, Rollenspiele und Reflexionen lernen Schüler:innen: Konflikte frühzeitig zu erkennen und anzusprechen, ihre Gefühle und Bedürfnisse klarer auszudrücken, dem Gegenüber empathisch zu begegnen, sprachlich Verantwortung zu übernehmen – ohne Schuldzuweisung. Im Mittelpunkt stehen nicht perfekte Sätze, sondern das Bewusstsein: Worte können Brücken bauen – oder Mauern errichten. Wer das versteht, kann Kommunikation aktiv gestalten.

Schulstufe: 5.–10. Schulstufe Format: Workshop Einheiten: ab 3
Wenn Worte wehtun – über Cybermobbing sprechen
Ein einziger Satz kann tief treffen – vor allem, wenn ihn plötzlich alle lesen. Ein geteiltes Bild, aus dem Zusammenhang gerissen, kann Vertrauen zerstören und Scham auslösen. Cybermobbing ist für viele Jugendliche bittere Realität. Oft beginnt es vermeintlich harmlos – doch die Folgen sind oft tiefgreifend, verletzend und langanhaltend. In diesem Workshop zum Thema Cybermobbing und digitale Verantwortung machen wir sichtbar, wie verletzend digitale Kommunikation sein kann – und was jede:r tun kann, um sich selbst und andere zu schützen. Im Fokus stehen typische Formen digitaler Ausgrenzung: Peinliche Memes und private Bilder, die ohne Zustimmung verbreitet werden, anonyme Beleidigungen, verletzende Sprachnachrichten oder öffentliche Bloßstellungen, das „Liken“, Weitersenden oder Schweigen als Teil der Dynamik. Gemeinsam mit den Schüler:innen besprechen wir: Wo liegt die Grenze zwischen Spaß und Grenzüberschreitung? Was ist Mobbing – und was nicht? Welche Rollen gibt es in einer Mobbing-Situation (z. B. Mitläufer, Zuschauer:innen, Unterstützer:innen)? Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin – oder wenn ich es mitbekomme? Durch Perspektivwechsel, Übungen und Diskussionen werden Empathie, Zivilcourage und Handlungskompetenz gestärkt. Es geht nicht darum, Schuldige zu finden – sondern darum, ein Bewusstsein für die Wirkung und Verantwortung von Sprache und Handeln im digitalen Raum zu entwickeln.

Schulstufe: 5.–12. Schulstufe Format: Workshop Einheiten: ab 4
WhatsApp & Co – Nicht alles ist Spaß
Was in Klassengruppen geteilt wird, bleibt selten ohne Wirkung: Ein schneller Witz, ein peinliches Bild, ein abfälliger Kommentar – oft als „Spaß“ gemeint, aber nicht für alle lustig. WhatsApp-, Snapchat- oder Instagram-Gruppen sind heute Teil des schulischen Alltags. Fast jede Klasse hat eine Klassengruppe – daneben oft weitere: nur für Mädchen, nur für Burschen, oder sogar Gruppen, in denen bewusst einzelne ausgeschlossen werden. Was auf den ersten Blick wie harmlose Parallelwelten wirkt, kann schnell zu Ausgrenzung, Gruppendruck oder verstecktem Cybermobbing führen. Wer gehört dazu – und wer nicht? Wer wird bloßgestellt – und wer traut sich, etwas zu sagen? Zugleich gilt: Auch digitale Räume sind keine rechtsfreien Zonen. Im Workshop besprechen wir alltagsnahe Fragen wie: Was bedeutet Privatsphäre im Netz? Darf ich ein Foto einfach weiterschicken? Was, wenn jemand ohne Zustimmung gefilmt oder fotografiert wird? Welche Folgen kann es haben, wenn Screenshots aus privaten Chats verbreitet werden? Ziel des Workshops ist es, sowohl Bewusstsein als auch Wissen zu vermitteln: über digitale Verantwortung, rechtliche Grundlagen und respektvolle Kommunikation in Gruppen. Die Schüler:innen entwickeln ein Gespür dafür, wie digitale Räume fair, sicher und gemeinschaftlich genutzt werden können.

Schulstufe: 5.–9. Schulstufe Format: Vortrag mit Workshop-Elementen Einheiten: ab 2
Für Freund:innen da sein – Wenn jemand dich braucht
Was sage ich, wenn eine Freundin traurig ist und nicht darüber reden will? Was mache ich, wenn ein Freund sich verändert, sich zurückzieht, plötzlich wütend reagiert – oder beginnt, sich selbst zu verletzen? Viele Kinder und Jugendliche spüren, wenn es jemandem im Umfeld nicht gut geht. Sie möchten helfen – doch oft wissen sie nicht, wie Nähe und Unterstützung aussehen können. Es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um Beziehung, Vertrauen und das Aushalten von Unsicherheiten. Besonders im Fokus steht ein Dilemma, das viele kennen: Einem Menschen geht es sichtbar schlecht – vielleicht kämpft er mit starker Überforderung, Selbstverletzung, Bulimie oder anderen Formen psychischer Belastung – und man hat versprochen, nichts zu sagen. Doch was dann? In diesem Workshop sprechen wir offen über solche Situationen. Die Teilnehmenden setzen sich mit der Frage auseinander, was es heißt, für jemanden da zu sein – und wo die eigenen Grenzen liegen dürfen. Gemeinsam werden Möglichkeiten erkundet, wie man Anteil nehmen, helfen oder Hilfe holen kann, ohne sich zu überfordern oder Verantwortung allein zu tragen. Im Mittelpunkt stehen: Respektvolle Formen der Unterstützung: Zuhören, da sein, nicht wegsehen, Reflexion über Grenzen: Was kann ich leisten – und was nicht? Gefühle von Hilflosigkeit und Loyalitätskonflikten im Freundeskreis, Wege zur Entlastung: ansprechbare Erwachsene, Hilfsangebote, gemeinsam Hilfe holen. Durch Gespräche, Übungen und Rollenspiele entsteht Raum, sich auszuprobieren, zuzuhören und Unsicherheiten anzusprechen. Dabei wird deutlich: Für andere da zu sein bedeutet nicht, alles selbst lösen zu müssen – sondern zu wissen, dass Unterstützung auch heißt, nicht allein zu bleiben. Hilfe holen ist kein Verrat. Es ist ein Zeichen von Stärke und Verantwortung.

Schulstufe: 5.–12. Schulstufe Format: Workshop Einheiten: ab 2