// Modul 2 FÜR PÄDAGOGISCHE FACHKRÄFTE

Zwischen Miteinander und Missverständnis – Kinder stärken in sozialen Systemen

Gesehen, gehört, verstanden – Sprache bewusst einsetzen
Sprache wirkt – ob wir wollen oder nicht. Schon mit einem beiläufigen Satz wie „Mach’s doch einfach wie die anderen“ oder „Du musst dich halt mehr anstrengen“ transportieren wir Botschaften, die bei Kindern und Jugendlichen tiefer ankommen, als uns oft bewusst ist. Zwischen den Zeilen entstehen Rollenbilder, Erwartungen und Bewertungen, die das Selbstbild prägen – oder im schlimmsten Fall beschämen und ausgrenzen. In diesem Workshop zur pädagogischen Kommunikation nehmen wir die eigene Sprache unter die Lupe. Welche Worte wählen wir in Konfliktsituationen? Wie sprechen wir mit stillen, auffälligen oder emotional aufgewühlten Kindern? Welche Redewendungen nutzen wir unbewusst immer wieder – und welche Wirkung haben sie? Anhand konkreter Beispiele aus dem pädagogischen Alltag reflektieren wir: Welche Formulierungen stärken Vertrauen, Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeit? Wie wirkt Sprache ausschließend, verletzend oder beschämend – und wie lässt sich das vermeiden? Wie gelingt inklusive, gendergerechte und respektvolle Sprache in der Schule oder Betreuungseinrichtung? Der Fokus liegt auf der Reflexion von Sprache in der pädagogischen Praxis, dem bewussten Einsatz von Worten – und dem Erproben neuer Formulierungen, die Beziehung ermöglichen und stärken. Ein Workshop für alle, die ihre sprachliche Präsenz schärfen und im pädagogischen Alltag bewusster kommunizieren möchten – damit Kinder sich nicht nur gehört, sondern auch wirklich verstanden fühlen.

Sozialverhalten in Gruppen – Strategien für positive Dynamiken und starke Gemeinschaft
In jeder Schulklasse, Jugendgruppe oder Betreuungseinrichtung entstehen Gruppendynamiken – oft schnell, meist unausgesprochen, aber immer wirksam. Kinder schließen sich zusammen, andere bleiben außen vor. Manche übernehmen früh eine dominante Rolle, andere ziehen sich zurück. Solche sozialen Prozesse können stärken oder verletzen, Zugehörigkeit schaffen oder Ausgrenzung verstärken. Dieser Workshop richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die Gruppendynamiken bewusst begleiten möchten. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Fragen: Wie können stille Kinder gestärkt und dominante Kinder eingebunden werden? Welche Interventionen helfen, wenn das Miteinander kippt? Was brauchen Kinder, um sich als Teil einer echten Gemeinschaft zu erleben? Durch alltagsnahe Fallbeispiele, interaktive Methoden und Reflexionseinheiten entwickeln die Teilnehmenden konkrete Strategien für gelingende Gruppenprozesse. Ziel ist ein pädagogisches Miteinander, in dem Kinder und Jugendliche sich gesehen, gehört und gestärkt fühlen – und Gemeinschaft als tragendes Element erleben können.

Cybermobbing & Cybergrooming – Schutz und Prävention im digitalen Raum
Beleidigungen im Klassenchat, peinliche Bilder, die sich in Sekunden viral verbreiten, oder scheinbar harmlose Kontakte in Online-Spielen, hinter denen Erwachsene mit sexuellen Absichten stecken – viele digitale Risiken bleiben Erwachsenen verborgen. Für Kinder und Jugendliche hingegen sind Chats, soziale Medien und Games selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Umso wichtiger ist es, dass pädagogische Fachkräfte diese digitalen Lebenswelten aktiv mitdenken – und Schutz mitgestalten. In diesem Workshop stehen zwei zentrale Themen im Fokus: Cybermobbing: Digitale Beleidigungen, Ausgrenzung oder Bloßstellung mit teils gravierenden Folgen für Betroffene. Cybergrooming: Das gezielte Ansprechen von Minderjährigen durch Erwachsene mit dem Ziel, Vertrauen aufzubauen – und dieses später auszunutzen. Gemeinsam erarbeiten wir praxisnahe Antworten auf zentrale Fragen: Wie erkenne ich frühe Warnsignale – bei Betroffenen, Mitläufer:innen und Täter:innen? Welche Schutzmaßnahmen helfen – technisch, rechtlich und pädagogisch? Wie gehe ich mit konkreten Verdachtsfällen um – und wie spreche ich mit Kindern darüber? Wie lassen sich Kinder und Jugendliche stärken, um sich selbst und andere besser zu schützen? Neben rechtlichen Grundlagen stehen vor allem präventive Ansätze im Mittelpunkt. Mit Hilfe von Fallbeispielen, Gesprächstechniken und Reflexionen entwickeln die Teilnehmenden wirksame Strategien für den pädagogischen Alltag – in Schule, Hort oder außerschulischer Bildungsarbeit. Ein Workshop für alle, die Kinder dort schützen möchten, wo sie täglich unterwegs sind: im digitalen Raum.

Vergleichen, scrollen, vereinsamen? – Wenn Social Media auf die Seele schlägt
Ständig erreichbar, immer online – und trotzdem erleben viele Jugendliche heute Einsamkeit, sozialen Druck und emotionale Überforderung. Soziale Medien verändern nicht nur das Kommunikationsverhalten, sondern auch, wie junge Menschen Freundschaften gestalten, Nähe erleben und Zugehörigkeit empfinden. Was nach Vernetzung aussieht, kann in Wirklichkeit Distanz erzeugen. Kommunikation wird schneller, aber auch flüchtiger; Likes und Story-Reaktionen ersetzen persönliche Gespräche. Gruppendynamiken verlagern sich zunehmend in digitale Räume – mit Folgen wie Ausschlussmechanismen, Missverständnissen oder subtiler Abwertung. Gleichzeitig wächst das digitale Suchtverhalten: Der ständige Griff zum Handy, die Angst, etwas zu verpassen („FOMO“) und der permanente Vergleich mit scheinbar perfekten Online-Leben wirken sich unmittelbar auf Konzentration, Selbstbild, Schlafverhalten und insbesondere auf das Beziehungsleben junger Menschen aus. Im Mittelpunkt des Workshops stehen: Ein vertieftes Verständnis für die psychischen Auswirkungen von Social Media auf Kinder und Jugendliche Reflexion darüber, wie Online-Kommunikation Freundschaften, Selbstwert und Gruppenzugehörigkeit prägt Fallbeispiele aus Schule und Jugendarbeit – von TikTok bis Klassenchat Strategien zur Förderung von Medienreflexion und emotionaler Präsenz – ohne zu moralisieren Ein Workshop für Pädagog:innen, die wissen: Beziehung bleibt zentral – auch zwischen Likes, Storys und Klassenchats.

Spielpädagogik – Praxisideen für Schule & Gruppenarbeit
Kooperation statt Konkurrenz, aktives Zuhören statt Übertrumpfen, Erleben statt Vortrag:In diesem Workshop dreht sich alles um die Kraft des Spiels als pädagogisches Werkzeug. Denn gerade im Spiel werden soziale Fähigkeiten nicht theoretisch gelernt, sondern lebendig erlebt – oft ganz nebenbei. Wie treffe ich Entscheidungen in der Gruppe? Wie gehe ich mit Frust und Misserfolg um? Und wie fühlt es sich an, wenn meine Idee gehört und umgesetzt wird? Ob im Klassenzimmer, Turnsaal oder auf dem Pausenhof – pädagogisch eingesetzte Spiele eröffnen vielfältige Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche in ihrer Selbstwahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit und emotionalen Entwicklung zu stärken. Der Workshop stellt erprobte Methoden und Spielformate vor, die leicht umsetzbar sind und mehr bewirken als nur Bewegung oder Unterhaltung. Im Zentrum steht dabei immer die Frage: Was lernen Kinder über sich selbst und über andere – und wie können Fachkräfte diesen Prozess gezielt begleiten? Zentrale Inhalte: Welche Spiele soziale Kompetenzen wie Kooperation, Empathie und Verantwortungsbewusstsein fördern Wie pädagogische Fachkräfte Gruppendynamiken gezielt aufgreifen und steuern können Praxisbeispiele, die Bewegung, Spaß und Beziehungsarbeit miteinander verbinden Reflexion darüber, wie Spiele zur Stärkung von Selbstwert und Zugehörigkeit beitragen Ein Workshop für alle, die Soziales Lernen lebendig, nachhaltig und mit Freude gestalten möchten – durch Spiele, die bewegen.